Naturrituale
von Wolf-Dieter Storl
Ich beschäftige
mich selbst seit etwa 10 Jahren mit schamanistischer Spiritualität und habe
bereits mit Interesse und Gewinn einige Bücher von Herrn Storl gelesen
(zuletzt die Pflanzen der Kelten).
Das
vorliegende Buch Naturrituale allerdings hat mich von Anfang an nur genervt;
es wiederholt gebetsmühlenartig die Kritik an der fortschrittsgläubigen,
kopflastigen Gesellschaft der westlichen Welt. Intellektualitätsfeindlichkeit
findet man beim Lesen in jedem fünften Satz, Fazit: „Da ist jemand der
zuviel denkt, das stört die Geister".
Storl will
die Wurzel der germanisch, keltisch, slavischen Deutschen erkunden und den
Leser dahin zurückführen, da indianische Schamanen, wie er sagt, zurecht
behaupten, findet eure eigenen Wurzeln. Wir müssen unsere eigenen Rituale
finden etc. Es folgt ein Ausflug in die Theorien Herders, dass jede Kultur
von ihrer Umwelt geformt wird. Ausgerechnet die deutschen Romantiker werden
mit ihrer verklärten Naturvorstellung zu Vertretern der wahren
Naturverbundenheit. Er betont die Einzigartigkeit jeder Sprache und
Weltsicht, anstatt die viel wichtigeren Gemeinsamkeiten aller Menschen
aufzuzeigen.
Diese
Gemeinsamkeiten in den Empfindungen und Gedanken sind es doch schließlich
die indianische Rituale für den westlichen Suchenden interessant machen könnten.
Die dann
allerdings in der Folge von ihm genannten Beispiele für Heilanwendungen,
Rituale und Schamanismus stammen patchworkartig von den Cheyenne (Quelle aus
dem Jahre 1923!, südamerikanischen Indianern, Südafrika und Australien (
alle nicht keltisch glaube ich ) und vor allem aus dem Bereich der
hinduistischen Religion (Grundritual Puja), die wie ich finde, nur
schwerlich als indogermanische Wurzel der Deutschen verstanden werden kann.
Kein Wunder,
denn für den germanisch-keltischen Raum in Deutschland liegen ja auch außer
dem von im zitierten katholischen Volksbrauchtum kaum Quellen vor.
Besonders
schade finde ich, dass es dem Autor eben nicht um eine Aussöhnung von Kopf
und Bauch, von Intellekt und Intuition in unserer heutigen Gesellschaft
geht, zu der schamanistische Vorstellungen einen wunderbaren Beitrag leisten
können, sondern, dass er der westlichen Zivilisation als "bad spell"
eine Absage erteilt und - für mich himmelschreinendes Unrecht- zum Beispiel
über von Moslems vertriebene Hindus sagt: „die nun inmitten der riesigen
Metropole an den Straßenrändern kampieren und nachts auf den Bürgersteigen
schlafen. Sie wissen, dass man im ewigen Kreislauf des Schicksals mal reich
mal arm, mal gesund und mal krank, mal freudvoll und mal traurig ist."
Ein Glück das Storl uns seine Ansichten über das Kastenwesen in Indien
erspart hat, er erwähnt es meines Wissens nicht einmal.
Fazit: Diese
Buch enthält zwar die ein oder andere Anregung für den selektiv Lesenden;
sich selbst auf die Suche zu begeben nach dem Kraftort etc.
Aber leider
ist das alles gespickt mit einer moralinsauren Sauce aus Intellektuellenhass
und idealisierten Vorstellungen über sog. „Naturvölker".
Ich möchte
bei elektrischem Licht, mit Heizung und in der Gewissheit ein modernes
Krankenhaus in der Nähe zu haben, über die Aussöhnung mit Mutter Natur
nachdenken.
Jan Fries: Visuelle
Magie:
Seit längerer Zeit mal
wieder ein Buch gefunden, daß in der Tat befruchtend war. Es regt an zum
Nachdenken, Ausprobieren, Selbst erkunden. Kurz um eines der
interessanteren Arbeitsbücher.
Die Botschaft der
Krafttiere, Was die Geschöpfe uns zu sagen haben
Autor: Ted Andrews
Verlag: Bastei-Lübbe ISBN: 3404701496
Beschreibung:
Ich kenne dieses Buch zwar nur in
Englisch (Animal speak) und weiß nicht wie die Übersetzung ist, möchte
es aber trotzdem empfehlen. Wenn man/frau mit Krafttieren arbeitet
oder arbeiten möchte oder Traumdeutungen mit Tiersymbolen vornimmt, kann
dieses Buch eine gute Hilfe sein. Es ist eine Art Lexikon, in dem jedem
Tier eine Botschaft zugeordnet ist, die von dem natürlichen Aussehen und
Verhalten des Tieres abgeleitet wird. Vielleicht nicht das Non-plus-Ultra
für Einsteiger, aber als Arbeitsbuch gibt es aus meiner Sicht nichts
vergleichbares (zum Nachschlagen)
Das Buch von N. Scully: Der
goldene Kessel, ist glaube ich nicht mehr erhältlich, enthält aber
wirklich schöne geleitete Traumreisen (wenn auch in leicht
"ägyptischer" Ausprägung) zu einzelnen Tieren.
Heidnisches Europa
Autoren: Prudence Jones/ Nigel Pennick
Verlag: Arun-Verlag 1997, ISBN: 3-927940-30-5
Beschreibung:
Wer die herkömmlichen
Geschichtsbücher zum Thema heidnische Religionen durchstöbert, muß à
la Sherlock Holmes Spurensuche betreiben: Hier ein Satz, dort eine Fußnote
- oder mit esoterisch-verbrämten vorlieb nehmen. Heidentum, einmal die in
unterschiedliche Religionen zerfallende weitgehend naturverehrende
Einstellung des gesamten Europa, wird von der Geschichtsschreibung quasi
ausgeblendet. Das Thema nicht-christlichen Glaubens wird meist nur am
Rande der Kulturbeschreibung gestreift, dafür nimmt dann aber die
Geschichte der Ausbreitung des Christentums sehr viel mehr Raum ein.
Was generell fehlt, ist eine übergreifende
Beschreibung der religiös-heidnischen Welten von Europa und deren
Auseinandersetzung mit dem Christentum. Diese Lücke der
Geschichtsschreibung füllt das grundlegende Buch: Heidnisches Europa. Den
Autoren Prudence Jones, ehemalige Präsidentin der Pagan Federation, und
Nigel Pennick, Autor und Dozent für alte und moderne Mysterien, ist es
gelungen mit Engagement und Wissenschaftlichkeit ein ausgezeichnetes Bild
vom heidnischen Europa (Griechenland, römische Welt, Kelten, Germanen,
Baltikum, Rußland und Balkan) zu zeichnen.
Es ist ein Buch von Heiden für
Heiden, das aber wohltuend unmystifiziert und unesoterisch von den
unterschiedlichen Kulturkreisen berichtet und dabei auch die
Auseinandersetzung der jeweiligen Religionen mit dem Christentum aus der
Perspektive der Nicht-Christen beleuchtet. Das Buch eignet sich glücklicherweise
sowohl für Neueinsteiger, die eine ersten Einblick gewinnen wollen, als
auch für 'Fortgeschrittene', die sich an der Fülle von historischen
Zitaten und anderen Details berauschen können. Ich glaube kein an der
Geschichte des Heidentum Interessierter wird dieses Buch so schnell wieder
aus der Hand legen.
1. Titel: Lexikon der Mythologie
Autor: Herbert Gottschalk
Erscheinungsjahr: 1993
Verlag: Heyne ISBN: 3-453-06530-1
Beschreibung:
Mythologie der europäischen Völker zum Nachschlagen.
(Ein gutes Buch zum immer mal wieder Nachschlagen)
Griechen, Römer, Slaven, Kelten, Germanen, Balten, Ungarn, Finnen:
alles da, nicht der Weisheit
letzter Schluß aber doch sehr gut und
leserlich.
Als Informationsquelle genügt es den meisten Zwecken und
ist weit besser als andere Lexika.
2. Titel: Tarot Spiegel Deiner
Möglichkeiten
Autor: Evelin Bürger
Erscheinungsjahr: 1984
Sprache: Deutsch Verlag: Kleine
Schritte ISBN: 3-923261-05-5
Beschreibung:
Dieses Tarotbuch eignet sich besonders für Menschen,
die sich selbst die Karten legen möchten.
Man findet Erläuterungstexte, die Fragen aufwerfen
und einen zum Nachdenken anregen. Meditativ angelegt.
3. Titel: Die Wolfsfrau erzählt
Autor: Clarissa Pinkola Estés
Erscheinungsjahr: 1995
Verlag: Heyne ISBN: 3-453-14095-8
Beschreibung:
Weitere Geschichten von der Wolfsfrau,
zum Teil sind die auch im Hauptwerk,
deshalb ist dieses Buch auch gut für Einsteiger, aber es sind auch neue
dabei.
4. Titel: I Ging Orakel
Autor: Richard Wilhelm
Erscheinungsjahr: 1987
Verlag: Diederichs Gelbe Reihe
ISBN: 3-424-00501-0
Beschreibung:
Das chinesische Orakel mit Anwendung und Erläuterungen
der Orakelsprüche.
Gut als Entscheidungshilfe, regt zum Nachdenken an.
5. Titel: Die Schwestern der
Venus
Autor: Joe J. Heydecker
Erscheinungsjahr: 1994
Verlag: Heyne ISBN: 3-453-07824-1
Preis: DM 24,90
Beschreibung:
7000 Jahre Göttinnen: Sehr unterhaltsam und leicht
zu lesen, macht Spaß dieses Buch.
Populärwissenschaftliche Abhandlung
mit heidnischem Touch.
7. Titel: Runen Alphabet der
Erkenntnis
Autor: Ralph Tegtmeier
Erscheinungsjahr: 1988
Verlag: Urania ISBN: 3-908644-52-6
Beschreibung:
Runenbuch für Einsteiger.
Unter den vielen Runenbüchern eines das zwar kurz zusammenfaßt,
mit dem sich aber gut arbeiten läßt.
8. Titel: Kraft der Kristalle
und der Edelsteine
Autor: Magda Palmer Erscheinungsjahr:
1988
Verlag: Heyne ISBN: 3-453-03112-1
Beschreibung:
Unter den vielen, vielen Büchern über die Kraft
der Edelsteine,
eines mit dem man/frau tatsächlich etwas anfangen kann.
9. Titel: Heilige oder Hexe,
Schicksale auffälliger Frauen
Autor: Peter Dinzelbacher
Erscheinungsjahr: 1997
rororo ISBN: 3-499-60196-6
Beschreibung:
Viele Kurzbiographien von auffälligen Frauen im
Mittelalter.
Das Buch zeigt wie leicht es war entweder als Hexe verbrannt
oder als Heilige verehrt zu werden. Und wie klein der Unterschied sein konnte.
10. Titel: Karma und Wiedergeburt
Autor: Christmas Humphreys
Erscheinungsjahr: 1985
Verlag: ISBN: 3-502-65306-2
Beschreibung:
Die Lehre von Karma und Wiedergeburt mal wirklich anschaulich
und zum Verstehen
erklärt und erläutert. Ich liebe dieses Buch.
Lese es etwa einmal jährlich und mir fällt immer was neues auf.
Sehr für Einsteiger zu empfehlen. Enfernt sich sehr von Milleaniusmus
und Blavatsky.
11. Titel: Buddha Ohne Geheimnis,
Die Lehre für den Alltag
Autor: Ayya Khema Erscheinungsjahr:
1986
Verlag: Theseus Verlag ISBN:
3-85936-014-0
Beschreibung:
Selbst wer kein Buddhist ist, wird dieses Buch spannend
finden.
Ayya Kehma ist jüdd. Deutsche buddh. Nonne, die lange in Thailand gelebt
hat.
Sie erklärt Buddhas Lehre für den Alltag. Es ist sehr sehr schön
zu lesen,
da wie eine Vorlesung geschrieben.
(Als ob sie erzählen würde mit sehr schönen Bildern über
Liebe, Loslassen etc.)
Tiefe spirituelle Einsicht und natürlich lernt mann/frau was über
Buddhismus.
12. Titel: Was der Wind uns singt,
Indianische Weisheiten
Autor: Xokonoschtletl
Erscheinungsjahr: 1996
Verlag: Mosaik ISBN: 3-576-10691-X
Beschreibung:
Alte indianische Überlieferungen, Weisheiten und
Lebensregeln.
"Setz Euch zu uns ans Lagerfeuer, denn wir sind alle Brüder und Schwestern
und haben alle dieselbe Mutter Erde".
Rechnet teilweise 'gnadenlos' mit der westlichen Zivilisation ab.
13. Titel: Lexikon der keltischen
Mythologie
Autor: Sylvia und Paul F. Botheroyd
Erscheinungsjahr: 1995
Verlag: Diederichs ISBN:
3-424-01077-4
Beschreibung:
Meiner Meinung nach das beste in deutsch erhältliche
Lexikon
zum Thema keltische Mythologie. (viel besser als z.B. Matthews bei Seehamer
Verlag)
14. Titel: Der goldene Esel
Autor: Apuleius Erscheinungsjahr:
1975
Verlag: insel ISBN: 3-458-31846-1
Beschreibung:
Apuleius erzählt von den Metamorphosen des Lucius,
der sich durch Zauber in einen Esel verwandelt
und nur letztlich durch die Hilfe der Göttin Isis erlöst wird.
Einer der ersten Romane der Antike und im letzten Buch
stehen sehr aufschlußreiche Sachen über den römischen Isis-Kult.
Gebete, Rituale etc.
Ich erinnere nur an: Ich bin Allmutter Natur, Beherrscherin der Elemente,
Erstgeborenes Kind der Zeit ....
(Wer kennt es nicht, stammt aus diesem Buch)
15. Titel: Die weisse Göttin
Autor: Robert von Ranke-Graves
Erscheinungsjahr: 1995
Verlag: rororo ISBN: 3-499-55416-X
Beschreibung:
Ebenfalls ein Klassiker des neuen Heidentums,
besonders Wicca-Leute beziehen sich sehr häufig auf Rankes Thesen.
Er ist auf der Suche nach der weissen Göttin und ihrem verlohrenen Mythos.
Achtung: keine leichte Kost, ich fand das Buch enorm schwer zu lesen.
16.Titel: Das Kultplatzbuch
Autor: Gisela Graichen
Erscheinungsjahr: 1997
Verlag: Bechtermünz Verlag
ISBN: 3-86047-176-7
Beschreibung:
Ein Führer zu den alten Opferplätzen,
Heiligtümern und Kultstätten in Deutschland. Zwar ein Klassiker,
aber letzenendes keineswegs erschöpfend. Eine ausführliche Sammlung
steht noch aus. Besonders Ostdeutschland wird nur spärlich behandelt.
17. Titel: Das Geheimnis der
Mysterien
Autor: Marion Giebel
Erscheinungsjahr: 1990
Verlag: Artemis ISBN: 3760810276
Beschreibung:
Antike Kulte in Griechenland, Rom und Ägypten.
Sehr gut verständlich geschriebene Beschreibung der Demeter, Dyonisos,
Mithras, Kybele und Isis Mysterien.
Sehr spirituell geschrieben und beschäftigt sich auch mit dem
aufkommenden
Christentum als Feind der alten Religionen und den religiösen Inhalten
der alten Kulte.
18. Titel: Der Himmel ist mein
Die Erde ist mein
Autor: Vera Zingsen Erscheinungsjahr:
1997
Verlag: Klöpfer & Meyer
ISBN: 3931402142
Beschreibung:
Göttinnen großer Kulturen im Wandel der Zeit.
Sehr viele Übersetzungen von Originaltexten mit Supererläuterungen,
die es sonst fast nirgendwo gibt.
Jede Menge Hymnen, Gedichte, Gebete alter Zeiten. Ich kann dieses Buch nur
jedem/r Heidin, die sich der Großen Mutter zuwenden möchte, empfehlen.
19. Titel: Die Nachtfahrt der
Sonne
Autor: Erik Hornung Erscheinungsjahr:
1991
Verlag: Artemis ISBN: 3760810365
Beschreibung:
Eine altägyptische Beschreibung des Jenseits.
Originaltext mit sehr guten Erläuterungen.
20. Titel: Liebesgöttinnen
Autor: Jutta Ströter-Bender
Erscheinungsjahr: 1994
Verlag: Du Mont ISBN: 3-7701-3131-2
Beschreibung:
Eher unterhaltsam geschriebenes Buch über die
verschiedenen Liebesgöttinnen
der europäische Zivilsationen und
ihre Ausläufer bis in unsere Zeit.
Trotzdem informativ und kurzweilig.